Wenn wir sehen, dass andere, die uns wichtig sind, verletzt werden, wollen wir ihnen helfen, sich besser zu fühlen. Es ist jedoch nicht immer einfach, dorthin zu gelangen. Eine typische Falle besteht darin zu versuchen zu ändern, was der andere denkt, z.B. indem wir ihn davon überzeugen, dass die Situation nicht so schrecklich ist, oder indem wir versuchen, ihn mit einem Hinweis auf die positive Seite besser fühlen zu lassen. Das Problem dabei ist, dass es in der Regel dazu führt, dass sich die andere Person nicht verstanden fühlt oder sich sogar dumm oder schwach fühlt, für das was er oder sie fühlt.
Eine weitere typische Falle ist es, wenn wir versuchen, sofort eine Lösung zu finden, um das Problem zu lösen. Dann fühlen wir uns in unserem Fühlen nicht bestätigt, derart dass das, was wir fühlen, keine große Sache ist. Wahrscheinlich hat die fühlende Person selbst bereits nach Lösungen gesucht, was sie tun könnte. Vielmehr braucht sie Hilfe, um mit den emotionalen Bedürfnissen von Sicherheit, Trost, Akzeptanz oder der Berechtigung, Grenzen setzen zu dürfen, fertig zu werden.
Versuchen Sie vielmehr, dem anderen Menschen mit Empathie zu begegnen, was bedeutet, Verständnis dafür zu zeigen, wie er die Situation wohl erlebt. Versuchen Sie, Worte so zu formulieren, wie es sein könnte, wie ihr Gegenüber zu fühlen. Dies kann manchmal die Intensität des Gefühls der anderen erhöhen, aber keine Sorge, es bedeutet nur, dass Sie es geschafft hast, deren innere Welt zu erreichen und bei Ihrem Gegenüber zu sein.
Versuchen Sie auch zu bestätigen, dass es in Ordnung ist, zu fühlen, was die andere Person fühlt, auch wenn Sie vielleicht nicht dasselbe selbst empfunden haben. Man könnte sagen: "Es ist kein Wunder, dass du traurig bist, es war eine wirklich schlimme Sache, die passiert ist." Dies signalisiert, dass es in Ordnung ist, sich so zu fühlen.
Schauen Sie, ob Sie es wagen können, bei der anderen Person in ihren emotionalen Schmerzen zu bleiben, auch wenn die Emotionen stark sind. Zeigen Sie, dass alles, was auftaucht, in Ordnung ist. Es kann schmerzhaft sein, mit schwierigen Gefühlen allein gelassen zu werden, und es kann beängstigend sein, wenn andere verschwinden oder in Panik geraten, sobald man seine Emotionen zeigt. Halten Sie sich auch mit Lösungen zurück, bis die Person danach fragt. Wenn man Menschen mit Empathie, Neugierde und Offenheit begegnet, werden ihre Gefühle leichter handhabbar und die Person findet die Lösung meist selbst.